INSTITUT FÜR RAUMEXPERIMENTE

GLASAUGE

April 26 — May 6 2012

Bunker
Virchowstraße 6
10249 Berlin

AEAEAEAE / Rune Bosse / Julius von Bismarck / Julian Charrière / Merlin Carter / Andreas Dzialocha / Leon Eixenberger / Olafur Eliasson and TR / Eric Ellingsen / Tomas Espinosa / Maresa Fiege / Fabian Gisler / Andreas Greiner / Felix Meyer / Rodrigo Maltez Novaes / Markus Hoffmann / Jeremias Holliger / Friederike Horbrügger / Clara Jo / Anne Duk Hee Jordan / Felix Kiessling / Jonas Kesseler / Fabian Knecht / Hans-Henning Korb / Felix Lüke / Laura McLardy / Macarena Ruiz-Tagle / Andrea Sanzvela / Martin Schick / Tiago Romagnani Silveira / Diana Sprenger / Wilm Thoben / Alvaro Urbano / Raul Walch / Jan St. Werner / Euan Williams / Hendrik Wolking

Choreographed by Christina Werner and Eric Ellingsen

AEAEAEAE / Leon Eixenberger / Jonas Kesseler / Hans-Henning Korb

Segmente interactive virtual environment, in collaboration with Andreas Dzialocha / Andrea Sanzvela

1

Rune Bosse

Einladung installation

Lebenskraft (Pflanz Experiment Nr. 3) installation

2

Julius von Bismarck

ohne Tietel matter

3

Julius von Bismarck / Julian Charrière

some pigeons are more equal then others autonomic dyeing pigeon coveyor belt

4

Merlin Carter /
Clara Jo

Let me see you work adapted exercise machines

5

Leon Eixenberger

Above your head a very small sculpture is hovering, which colour should it have? Or like this: If someone invents something, how does it affect me? situation

Book for 2 Readers

6

Olafur Eliasson
and TR

Bunker collaboration

7

Eric Ellingsen

ERUPTION performance

Space Poem #5: phantoms sound poem in sound installation, in collaboration with Wilm Thoben

8

Tomas Espinosa

Anderthalb Monate, 24 Tage, zwei Wochen, 196 Stunden zum Drehen des Flüchtigen performance

9

Maresa Fiege

Geburtsjahr performance

Einfühlen2 audio guides

10

Andreas Greiner

Untitled bio-luminescent mobile

Flygate prototype 001

Lucie photos

11

Felix Meyer

G L A S A U G E title

What if
the glass eye was not just understood as a prosthesis, some skilfully crafted object replacing the organ which is missing while at the same time conciliating the maimed bodies asymmetry for the eyes of the others;

what if the glass eye was not simply an old-fashioned technology marking the body's deficiency and thus our desire for and belief in its integrity;

what if the glas eye was not merely this mute and opaque spot around which our body re-emphasizes its organic vitality;

but reversely:
what if our bodies themselves were like glass eyes, skilfully crafted prostheses stitched together by ancient emotions, future hopes and dreams, by involuntary thoughts and elaborate theories, etc.

What if the body itself is simply filling a hole?

12

Rodrigo Maltez Novaes

Untitled acrylic on canvas

Post-Everything; Neo-Nothing: series of A6 colour postcards and website

How Soon is Now? 1:30 hours performance during the opening night, in collaboration with Martin Schick

13

Markus Hoffmann

DREI mushrooms, newspapers, wood, beewax, ventilators

14

Jeremias Holliger

k installation, thanks to Fabian Gisler / Felix Lüke

15

Jeremias Holliger / Alvaro Urbano

I title will be changed by the participants of the exhibition: restricted to words beginning with I

16

Friederike Horbrügger

Shrinking World installation

Ivar 2012 / endogener Trieb installation

Regional Analysis video

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Anne Duk Hee Jordan

My German Heart mixed media

The Lost Princess of Mongolia installation, film trailer, performance at opening

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Felix Kiessling

Bodenbohrung very very deep hole in the floor, photos by Johannes Förster

Minitotale object without scale under ground

19

Fabian Knecht

Ausfluss intervention

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Laura McLardy

Guidance Notes evacuation exit instruction handout

Personal Space inside and outside the bunker at the opening performed by Julian Crotti. At the opening of the exhibition one person passes or stands too close to others, invading their personal space.

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Macarena Ruiz-Tagle

Seeing is forgetting. Ver es olvidar. Last light frame, photo

Seeing is forgetting. Ver es olvidar 30 transparent plexiglass equilateral triangles

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Tiago Romagnani Silveira

Being Together installation

Remaining In Common Ground video

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Alvaro Urbano

C t es photos

Utopias are for birds bird houses

  • Utopias Are For Birds2
  • Utopias
  • Utopias2
  • Utopias4
  • Utpoias Are For Birds 2012
24

Raul Walch

Windauge 16 flags

placed in the public domain

installation shots

25

Jan St. Werner

Untitled sound piece

Untitled performance

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Euan Williams

A collection of shadows in the folds of books, taken over the course of a year from around the world publication in collaboration with Diana Sprenger

If you stop I stop light installation

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Hendrik Wolking

Home Modelling video

Janine performance at the opening

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CHOREOGRAPHED BY

Christina Werner and Eric Ellingsen

GRAPHIC DESIGN

Basics09

SPECIAL THANKS TO

The “ambassadors of the why”: Knut Henrik Henriksen, Christoph Keller, Yutaka Makino, Katya Sander.

Anja Gerstmann, Erik Huber, Matt Willard.

Tobias Rehberger. As always sincere thanks to Olafur Eliasson.

The Institut für Raumexperimente (Institute for Spatial Experiments) is an educational research project by Prof. Olafur Eliasson, affiliated to the College of Fine Arts at the Berlin University of the Arts (UdK) and supported by the Einstein Foundation Berlin.

www.raumexperimente.net

Institut für Raumexperimente

G L A S A U G E

Das Glasauge des Zyklopen: Die Arbeit des Künstlers als seine Prothese zu sehen, reicht nicht aus. Sie sollte mehr sein als auf ihren Schöpfer bezogene Materie, die über diverse Attribute und Metapher aufgeladen wird. Vielmehr sollte sie Sehhilfe sein – als Glasauge. Mit dem Glasauge sieht man nicht – mit Sinnen und Verstand schon.

Was aus dem Auge ist, sollte nicht aus dem Sinn sein.

Ein Spaziergang im Regen oder ein Warten ohne Grund, ein Tag mit verbundenen Augen und ein Fußmarsch durch Autostädte. Oft bedarf es nicht viel, um die Wahrnehmung nur leicht zu verschieben und wieder mehr zu sehen. Viel zu oft sehen wir nur das Ersehnte und haben die Sensibilität verlernt, auch das Unsichtbare in Betracht zu ziehen.

Hier ist eine Aufgabe und hier ist keine Lösung, aber hier sind wir.

Was wir tun und was wir sehen, ist nicht voneinander ge- trennt. In der Welt zu sein, ist ein langwieriger Prozess von Co-Evolution oder Co-Definition zwischen Innen und Außen.

Dann müssen wir koexistieren, indem wir unsere verschiede- nen Rhythmen und Intensitäten vermischen und transformie- ren, die Lücken füllend, die zerbrochen Träume hinterlassen.

Wenn ein Objekt explodiert. Wenn einer meiner Gedanken verschwindet. Wenn ich ein Gefühl verliere. Wenn ich aufhöre zu existieren. Wird es ein Loch hinterlassen. Löcher können mit Erinnerungen gefüllt werden.

Ist es Leere? Ist es ein Schutzraum, eine Zuflucht? Es ist ein dunkler und ein heller Raum. In seiner Retina reflektiert das Glasauge unser Umfeld. Es reflektiert historische Spuren von Krieg und Schmerz, wendet sich rechts dem Flakbunker zu. Es reflektiert gegenwärtige Spuren von Angst, Hoffnung und erfreulichen Nachrichten links von Vivantes.

Shivas Glasauge: Wenn man von einer westlichen Kultur des „Sehen“ sprechen kann, dann schließt das ein, dass es auch ein anderes „Sehen“ geben muss.

Ich sehe was, was du nicht siehst, das zählt hier nicht. Wenn man von dem ganzen Körper als Prothese spricht, von der Lunge und dem Darm, den Muskeln und den Knochen, dann meint man wohl, dass es einen Unterschied gibt, wer da schaut, kuckt und sieht. Da schwingen wir uns auf, hoch zur Philosophie des Geistes und sprechen über das Leib-Seele- Problem. Bin es ich, der sieht oder sind es meine Augen, die sehen? Ist alles eins, zwei oder drei? Story to be continued...:

Sind wir von Keanu Reeves dirigierte Marionetten?

„Wir wollen versuchen, es deutlicher zu erklären: den Verlust der Übereinstimmung einer Person mit sich selbst zu bezeu- gen, das Ich aufzulösen, das ist die glanzvolle Trophäe, die die Figuren Klossowskis von einer Reise an den Abgrund des Wahnsinns zurückbringen. Aber gerade die Auflösung des Ich ist nun nicht mehr eine pathologische Bestimmung, sondern wird die höchste Macht, die reich an positiven und heilbrin- genden Versprechen ist. Und das Ich ist nur ‚ausschweifend‘, weil es vorher bereits aufgelöst ist: nicht nur das Ich, das angesehen wird, das unter dem Blick seine Übereinstimmung mit sich selbst verliert, sondern auch das Ich, das ansieht und das sich ausserhalb seiner selbst stellt, das sich während des Sehens vervielfacht.” Gilles Deleuze