Mehmet Daimagüler: Über den NSU Prozess

28. Oktober 2013 / Dialog

Gespräch mit Mehmet Daimagüler und Antonia von der Behrens

Im Laufe von 10 Jahren versagten Deutschlands Sicherheitsdienste, Politiker und Medien eine Reihe von Morden mit der rechtsradikalen Gruppe NSU in Verbindung zu bringen. Die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe und ihre vier Mitangeklagten stehen derzeit in München vor Gericht. Der Strafprozess wird von den internationaler Medien mit Aufmerksamkeit verfolgt.

Mehmet Gürcan Daimagüler ist Anwalt, der Familien von zwei der Opfer der NSU, der rechtsradikalen Terrorgruppe Nationalsozialistischen Untergrund, vertritt. Mehmet G. Daimagüler wurde 1968 in der Bundesrepublik Deutschland geboren und ist der Sohn türkischer Einwanderer. Er studierte Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an deutschen und amerikanischen Universitäten. Er wurde als einer der Yale University World Fellows und Litauer Fellow der Harvard University ausgezeichnet. Er arbeitete in den Büros von zwei Mitgliedern des Deutschen Bundestages und war die erste Person türkischer Herkunft, die in den Vorstand eines deutschen politischen Partei aufgenommen wurde, als er in den Bundesvorstand der FDP gewählt wurde. Er trat 2007 aus der Partei aus. Daimagüler war auch für die Boston Consulting Group tätig. Er ist Autor eines Buches über Identitätsfragen und er setzt sich aktiv für einen interreligiösen Dialog in Deutschland ein, insbesondere um muslimisch-jüdische Differenzen zu überbrücken.