NOWs: reprint. Change through Reproduction

10. Mai - 08. Juni 2019 / Nows

reprint. Wandel durch Reproduktion

Gruppenausstellung

Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e. V.
Kunstraum hase29
Hasestr. 29/30
49074 Osnabrück

Eröffnung: 9. Mai, 19 h


Mit: Manfred Blieffert, Nick Ervinck, Jonas Fleckenstein, Kati Gausmann, Birgit Kannengießer, Lola Läufer, Jan Neukirchen, Sophia Pompéry, Hannah Regenberg, David Semper, Nasan Tur, Wiebke Wilms

Dinge zu reproduzieren, bedeutet nicht nur, diese zu vervielfältigen, sondern eröffnet auch die Frage, wie das Reproduzierte durch den Vorgang der Reproduktion verändert wird? Beeinflusst das jeweils Reproduzierte unsere alte Vorstellung von einem einmaligen Original? In der heutigen digitalen Welt existieren längst nicht mehr die Originale, sondern künstliche Artefakte, komplexe Ideen und digitale Bilder, die bestenfalls auf bereits früher Reproduziertes zurückverweisen.

Der Wandel, der seit den Anfängen von Reproduktionsverfahren eingeleitet wurde (19. Jahrhundert: Fotografie; 20. Jahrhundert: Film / Video; 21. Jahrhundert: 3-D- Druck), wird sich wahrscheinlich noch fortsetzen. Die alte Idee des originalen Meisterwerks wird sich dabei nicht auflösen, aber doch grundlegend verändern – Reproduktionen sind Bilder, die auf raffinierte und inzwischen hochgradig technische Weise ihren eigenen Entstehungsprozess reproduzieren und dabei den früheren Anspruch der Kunst, einzigartige Originale zu produzieren, relativieren.

Reproduzieren heißt also heute: Alte Bilder und neue Verfahren aufzugreifen, um sie mit angewandten Reproduktionstechniken in neue Bildwirklichkeiten zu transformieren. Alles was wiederholbar und vor allem wie heute digitalisierbar ist, lässt sich beliebig vervielfältigen.

Diese Ausstellung präsentiert Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die von einem gegebenen „Vorbild“ (einer typographischen Detail, einem Maschenmuster, einem Serviettenornament, einem Stempelkissen) ausgehen und neuartige Varianten erzeugen. Das Resultat ist jeweils ein Ergebnis zwischen einem veränderten Ursprungsmuster (Original) und einer jeweils neu dokumentierten Form von Reproduktion, die durch ein immer neues Reproduzieren allmählich entsteht.