Poetry Jazz Night, Concert, CD & Film Release in Addis Ababa
Poetry Jazz Night, Concert & CD Release and Filmscreening
27. Februar 2015, 20:00
Alliance Ethio-Française d’Addis-Abeba
Wavel street
Addis Ababa, Ethiopia
A-B-A-B-A : from here to hear ist die dritte experimentelle Lyrikveranstaltung, die Dichter, Musiker und Übersetzer aus Addis Abeba und Berlin im Rahmen dieser Stilübungen zusammenbringt. Der Workshop findet an der Alle School of Fine Arts and Design statt. Dort werden neue Strukturen und Methoden im gemeinsamen Dialog getestet: der Workshop lädt ein, sich mit der Tradition mündlicher Überlieferung in der amharischen Poesie-Kultur zu befassen, mit Übersetzungen und Interpretationen zwischen Deutsch, Englisch und Amharisch als auch mit performativen Aufführungselementen, mit Musiktraditionen der traditionellen äthiopischen Musik, Jazz-Elementen und zeitgenössicher elektronischen Musik. Die gemeinsamen Proben finden ihren Höhepunkt in einem Poesie-Konzert-Abend, der in der Alliance Ethio-Française d’Addis-Abeba stattfindet und von einer CD-Vorstellung und der Premiere des Dokumentarfilms von Clara Jo begleitet wird.
Teilnehmende Künstler sind Gashaw Abateneh, Mihret Kebede, Erica Licht, Robert Lippok, Bekele Mekonnen, Nebiy Mekonnen, Abebaw Melaku, Rike Scheffler, Misrak Terefe und die Moseb Traditional Music Band.
Über die teilnehmenden Künstler, Poeten und Musiker:
Clara Jo ist Künstlerin, lebt und arbeitet in Berlin.
Gashaw Abateneh ist ein renommierter Musiker und Performer, bekannt für seine patriotischen Vokalstücke und den performativen Vortrag von traditionellen äthiopischen Krieg- und Kampflieder. Er tritt regelmäßig im Äthiopischen Nationaltheater auf.
Mihret Kebede ist eine Künstlerin, Dichterin und Gründungsdirektorin des Netsa Art Village Künstlerkollektivs in Addis Abeba. Sie ist für ihre Gedichtlesungen und experimentellen Kunstwerke bekannt und außerdem Gründungsmitglied der Tobiya Poetic Jazz Group, auf deren Platte Tobiya Poetic Jazz DVD, Vol.1. sie zu hören ist.
Erica Licht ist Beraterin und Mediatorin, die im Bereich der Entwicklung von Führungsqualitäten, von Radioproduktionen und von Gewaltpräventionsprogrammen arbeitet. Sie ist Fulbright Scholar und der Schwerpunkt ihrer Forschung und Arbeit ist es, zwischen Community- Mitgliedern und verschiedenen Interessengruppen durch Dialog und ganzheitliche umweltbewusste Themensetzung zu vermitteln. Die afrikanischen Diaspora und Afrika südlich der Sahara sind Teil ihrer Forschung, verbunden mit langfristigen Aufenthalten in Trinidad, Jamaika, Uganda, Nigeria, Äthiopien und den Vereinigten Staaten. Erica schloss mit einem B.A. in African Studies und Geographie von Vassar College ab, sie erhielt den Paul Robeson Preis für die beste Abschlussarbeit im Fachbereich African Studies und den Frederic C. Wood-Preis für Spitzenleistungen im Bereich Moral und Ethik.
Robert Lippok ist ein in Berlin lebender Musiker und Künstler. Er ist Mitbegründer der Bands Ornament und Verbrechen und To Rococo Rot. Aktuelle Arbeiten umfassen ηχώ im Rahmen des Festival of Future Nows an der Neuen Nationalgalerie Berlin (2014), das Album Instrument mit To Rococo Rot (City Slang, 2014), die Musikperformance Daylightastronomy, Mutek, Montreal, Canada (2014), ein Musikvideo zu einer Installation von Clara Jo (2012–14); Die Musikperformance The Persistence of Memory gemeinsam mit Nino Errera, Ethnologisches Museum Berlin (2014); sowie Betón Brut gemeinsam mit Ronald Lippok, Musik für eine Ausstellung von Arno Brandlhuber, NBK, Berlin (2014).
Bekele Mekonnen ist bildender Künstler, Dichter und Pädagoge. Er hat zahlreiche Ausstellungsbeteilungen in Äthiopien, Europa und den USA und eine Reihe von Residenzen, Stipendien und Auszeichnungen im In- und Ausland, darunter am Maryland Institute College of Art in Baltimore, Maryland, US, das Chicago Artists International Program, und Scholar Rescue Fund. Bekele erwarb 1993 seinen Master-Abschluss Kunst an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Er diente zwei Amtszeiten (2000 – 2004 und 2009 – 2011) als Direktor der Alle School of Fine Arts and Design, wo er derzeit als Professor lehrt. Von 2008 – 2010 war er Direκtor des Museums für Moderne Kunst / Gebre Kristos Desta Center in Addis Abeba.
Abebaw Melaku ist Dichter und Journalist. Er ist Gründungsmitglied der Tobiya Poetic Jazz Goup und arbeitet als Radiojournalist.Er hat im Jahr 2007 einen Gedichtband mit dem Titel Keradion herausgegeben sowie eine Audio- CD mit Gedichten im Jahr 2008.
Misrak Terefe ist äthiopische Dichterin und die erste weibliche Dichterin die eine VCD mit Gedichten herausbrachte. Sie trug zu verschiedenen Gruppenpublikationen bei und ist auf der Tobiya Poetic Jazz DVD, Vol.1. zu hören. Außerdem ist sie Gründungsmitglied der Tobiya Poetic Jazz Group mit der sie seit dem Jahr 2008 zusammenarbeitet.
Rike Scheffler lebt in Berlin und arbeitet auf der Grenze zwischen Dichtung und Musik. Sie hat in verschiedenen Journals und Anthologien veröffentlicht und ihre Arbeiten als Lieder, Texte und Klangcollagen für die Bühne adaptiert. Sie studierte Kreatives Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und Psychologie an der Freien Universität Berlin. Ihre Gedichtsammlung der rest ist resonanz erschien im Herbst 2014 bei kookbooks. Rike Scheffler war eine Finalistin des 20. Open Mike und Stipendiantin der Stiftung Brandenburger Tor in Kopenhagen. Sie ist Mitbegründerin des Lyrikkollektivs G13, einer Autorengruppe Gruppe die Dichtung mit experimenteller Bühnenproduktion zusammenbringt und in regelmäßigen Abständen offene Schreibworkshops in Berlin veranstaltet, um Solidarität und kritischen Austausch zwischen KünstlerInnen zu unterstützen. Sie hinterfragt mit Vorliebe als gegeben vorausgesetzte Wahrnehmung durch kleine Wortinterventionen, Klänge und Sprachräume.
Moseb Traditional Music Band wurde vor zwei Jahren gegründet, die Mitglieder spielen traditionelle Musikinstrumente wie Kirar, Trommel, Flöte und Masink. Die Band etablierte sich mit ihrem Programm und spielt in Kulturinstituten, Theatern und Jazz-Clubs. Die Band kooperiert regelmäßig mit anderen äthiopischen Musikern. Moseb Traditional Music Band (Addis Abeba): Tewodros Alemu (Saxophon), Solomon Betre Mariyam (Trompete), Biniam Dagnachew Poesie-Workshop und Veranstaltung A-B-A-B-A : from here to hear (Lead Kirar), Abu Gebre (Flöte), Yigerem Gulilat (Bass Kirar), Dawit Lisanu (Masinko), Robel Solomon (Schlagzeug).
Im Gespräch mit:
Nebiy Mekonnen ist ein bekannter Dichter, Journalist, Dramatiker und Übersetzer, der Poesie-Bücher und verschiedene Aufsätze veröffentlicht hat. Nebiy Mekonnen ist bekannt für “Negem lela ken neu”, eine Übersetzung des Buches “Vom Winde verweht” ins Amharische, die er auf 3000 einzelnen Zigarettenpapierstücke während seiner Jahre im Gefängnis während des Derge Regimes schrieb. Er ist darüber hinaus Chefherausgeber der beliebten Wochenzeitung “Addis admass”.
Christina Werner kuratierend und lehrend in Berlin tätig. Sie ist Co-Direktorin des Instituts für Raumexperimente und Co-Initiatorin des Projekts Acting Archiv – Media Lab für künstlerische Forschung und Bildung, das die Entwicklung von Kooperationen für Kunst- und Bildungsformate zwischen Künstlern und Lehrenden aus Addis Ababa und Berlin zu Themen von Übersetzung und proaktiver Archivierung mit künstlerischen Mitteln verfolgt.
—
Eine Veranstaltung im Rahmen von Acting Archives, einem Projekt des Instituts für Raumexperimente der Universität der Künste Berlin und der Alle School of Fine Arts and Design, Addis Ababa University. Die Veranstaltung ist choreographiert von Mihret Kebede and Christina Werner, in Zusammenarbeit mit der Alliance Ethio-Française d’Addis-Abeba; unterstützt durch Studio Olafur Eliasson, gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes.