Abebaw Ayalew
Abebaw Ayalew hält einen Vortrag zu traditioneller äthiopischer Malerei, angefangen in der frühchristlichen Periode bis in die Gegenwart. Anhand von Dia-Projektionen zeigt er, wie sich ikonographische Themen durch die Zeit entwickelt haben. Die Präsentation hebt außerdem die politische und wirtschaftliche Beziehung Äthiopiens zu anderen Ländern heraus. Diese lässt sich besonders gut durch den Einfluss, den solche Beziehungen auf den Stil in äthiopischer Malerei bis heute haben nachvollziehen.
Synthese
Kurzer Überblick zu traditioneller äthiopischer Malerei · Verstanden als traditionell weil Techniken ohne Änderungen weitergegeben werden · Kontinuität durch die Generationen · Ausklappen…
Kurzer Überblick zu traditioneller äthiopischer Malerei · Verstanden als traditionell weil Techniken ohne Änderungen weitergegeben werden · Kontinuität durch die Generationen · Christliche Ikonographie · Visuelle Vorbilder für frühe Malerei kamen von anderswo · Die eusebischen Einteilungen sind ab dem 4. Jahrhundert frühe, einflussnehmende Quellen · Eusebius war ein Mönch und Bibelgelehrter · Er schuf eine Tabelle, die die Beziehung zwischen den vier Evangelien zeigte · Muster und Rahmen in den Gemälden verdeutlichen die Beziehung zu den eusebischen Einteilungen · Farbgebung in traditioneller Malerei ist auf sechs Farben beschränkt: Schwarz, Weiß, Grün, Gelb, Rot und Blau · Die Farbwahl gibt Aufschluss über die Verfügbarkeit von Pigmenten · Portraitabbildungen gibt es nur in drei Posen, frontal, zwei Drittel und Profil · Die ersten zwei: nur für Heilige oder Selige · Gemälde kommen ohne Mimesis aus · Äthiopische Gemälde sollen ausschließlich symbolisch sein · Mimesis konkretisiert ein Bild · Ikonographie wurde zur Quelle theologischer Auseinandersetzungen · Gemälde sollten nicht dreidimensional sein · Tiefe und Illusion sollen nicht verwendet werden · Byzantinische Ikonographie war ein starker Einfluss · Reisende brachten Bilder mit, die dann kopiert und imitiert wurden · Einflüsse bewegten sich nur in eine Richtung: Äthiopische Gemälde wurden nach Jerusalem und in den Vatikan gesendet, allerdings lediglich als Beispiele und nicht als Vorbilder · Drei deutlich abgrenzbare Perioden der äthiopischen Malerei im 15., 16. und 18. Jahrhundert · Ab dem 16. Jahrhundert konzentrierte sich die äthiopische Malerei auf Erzählungen · Ab dem 17. Jahrhundert wurde sie auch dekorativer · Das 18. Jahrhundert war mit deutlichen Verändernugen verbunden · Äthiopien beginnt mit anderen Ländern zu handeln · Veränderung der Farben durch neue Pigmente und fertige Malfarben · Malerei nicht länger ausschließlich für den Klerus; Adel begann sich malen zu lassen und dies veränderte die Bildsprache nachhaltig · Politische und wirtschaftliche Veränderungen in Äthiopien setzten der Dominanz traditioneller Malformen ein Ende · Gemälde wurden nur noch für landesfremde Kunden produziert · Ab dem frühen 20. Jahrhundert brachten technologische Innovationen starke Veränderungen für die traditionelle Malerei · Heute wird sie in Schulen nicht mehr gelehrt
Kurzbiografie
Abebaw Ayalew ist Kunsthistoriker und lehrt an der Alle School of Fine Arts and Design an der Universität in Addis Abeba. Ausklappen…
Abebaw Ayalew ist Kunsthistoriker und lehrt an der Alle School of Fine Arts and Design an der Universität in Addis Abeba. Seine Forschung konzentriert sich auf verschiedene Aspekte der äthiopischen Kunstgeschichte, besonders die Geschichte der äthiopischen Malerei zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert. Er hat aktuell umfangreiche Forschungen zu historischen Denkmälern in Addis Abeba durchgeführt, unter anderem zu einem der wichtigsten nationalen Denkmäler, dem Martyr’s Monument, Sidist Kilo.