17. März - 29. April 2018
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The Endurance of the Moment
Galerie Wagner + Partner
With works by Berenice Abbott, Bertram Hasenauer, André Kertész, Erwin Olaf, Sophia Pompéry, Roman Signer and Thomas Wrede
Wagner + Partner is pleased to announce the opening of its new premises with the launch of the thematic exhibition, Die Dauer des Moments (The Moment’s Duration). As a crack in time, the “moment”, possesses unique qualities – it is exciting, unbearable, poetic, unpredictable … and? it can also be instantaneously brief.
Since its inception, photography has harnessed not only light but also the technical skills to capture one moment in time. Consequently, the exhibition looks to the 20th-century photographers André Kertész and Berenice Abbott, who address this fact in an exemplary manner with the bygone scenes they once captured from everyday life. These are complemented by the work of the renowned photographer Erwin Olaf, whose series Waiting addresses the insufferableness of waiting. Olaf also addresses the tremendous upheaval in Chinese society in his current series, Shanghai, which is exhibited for the first time in Germany.
Magic Feelings (1997) is an unusual series of black and white portraits by the German photographic artist Thomas Wrede, which catch the enraptured, almost indefinable facial expressions of people in the breathtaking moment of the steep descent of a rollercoaster ride.
The photographs in this exhibition celebrate the instantaneous and are juxtaposed by the quietly poetic works of Bertram Hasenauer and Sophia Pompéry. Hasenauer’s portrait paintings hint at the fleeting nature of an encounter, the maybe of a liaison. Sophia Pompéry’s installation, Der Schnee von gestern (Yesterday’s Snow) explores the impossible act of capturing the moment by exhibiting snow from 2006, and in doing so, the work becomes an imaginative play on this parable. Pompéry has a humorous knack of presenting unusual and banal connections in perceptible ways and these surprises are a common element of her practice.
These works can be read as social commentary on our exceedingly digitised and efficient times, which leave less room for the useless, boring or unpredictable. The exhibition marks the beginning of a series of thematic group exhibitions, which will become a focus for Wagner + Partner in the new Mitte location.
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Die Dauer des Moments
Galerie Wagner + Partner
Berenice Abbott, Bertram Hasenauer, André Kertész, Erwin Olaf, Sophia Pompéry, Roman Signer and Thomas Wrede
Galerie Wagner + Partner freut sich, mit der thematischen Ausstellung „Die Dauer des Moments“ ihre neuen Räumlichkeiten am Koppenplatz in Berlin Mitte zu eröffnen. Der „Moment“ als ein Riss im Fluss der Zeit besitzt besondere Qualitäten – aufregend, unerträglich, poetisch, unkalkulierbar kann ein einziger Augenblick sein.
Seit ihrer Erfindung verbindet sich mit der Fotografie nicht nur das Licht, sondern auch die (technische) Fertigkeit, einen einzigartigen Moment des Lebens festzuhalten. Von daher greift die Ausstellung beispielhaft auf historische Fotokünstler zurück – André Kertész, Berenice Abbott -, die in ihren Werken längst vergangene Alltagsszenen eingefangen haben. Sie werden ergänzt durch Aufnahmen des renommierten Fotografen Erwin Olaf, der die Unerträglichkeit des Wartens in der Serie „Waiting“ thematisiert, aber auch über den gewaltigen Umbruch der chinesischen Gesellschaft in seiner neusten Serie „Shanghai“ erzählt, von der erstmals eine Arbeit in Deutschland gezeigt wird. Der deutsche Fotokünstler Thomas Wrede präsentiert mit „Magic Feelings“ (1997) eine ungewöhnliche Serie von Schwarzweiß-Portraits. Sie halten den entrückten, bisweilen fast undefinierbaren Gesichtsausdruck von Menschen in jenem atemberaubenden Augenblick einer Achterbahnfahrt fest, wenn es steil hinabgeht.
Der Darstellung des Augenblickhaften in den Fotografien werden die poetisch-stillen Werke Bertram Hasenauers und Sophia Pompérys in der Ausstellung gegenübergestellt. Der Maler Bertram Hasenauer suggeriert in den ausgestellten Portraits die Flüchtigkeit einer Begegnung, das Vielleicht eines Kontaktes. Als Parabel auf den Wunsch nach der Unmöglichkeit des Festhalten eines Moment greift Sophia Pompéry mit ihrer Installation „Der Schnee von gestern“ das Thema auf fantasievolle Weise auf, indem sie Schnee aus dem Jahr 2006 in den Räumen der Galerie präsentiert. Wie häufig in ihrem Werk überrascht Pompéry mit der Gabe, auf humorvolle Art, abseitige und banale Zusammenhänge sinnlich darzustellen.
All diese Arbeiten kann man als Kommentar auf unsere Gegenwart lesen, die durch Digitalisierung und Effizienz den Momenten des Unnützen, des Langweiligen oder des Unberechenbaren stetig weniger Raum lässt. Die Ausstellung ist auch Auftakt einer Reihe thematisch orientierter Gruppenausstellungen, die Galerie Wagner + Partner am neuen Standort in Mitte verstärkt präsentieren möchte.