NOWs: Entfesselte Natur

29. Juni - 14. Oktober 2018 / Nows

Filmstill: Irma To Come In Earnest, 2017

Entfesselte Natur

Das Bild der Katastrophe seit 1600

Eröffnung
Donnerstag, 28. Juni 2018, um 19 Uhr
Mit einer großen epochen- und medienübergreifenden Ausstellung geht die Hamburger Kunsthalle mit bedeutenden Kunstwerken dem Thema der bildlich-künstle-rischen Aufbereitung von Naturkatastrophen nach und beleuchtet dabei auch das Scheitern des Menschen an der Natur, etwa in Folge seiner Technikgläubigkeit. Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600 zeigt über 200 Exponate, darunter Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videoarbeiten. Mit Feuersbrünsten, Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüchen und Schiffsuntergängen entfaltet sich in den Ausstellungsräumen ein thematischer Parcours, der den Besucher_innen einerseits die bildnerischen Konstanten in der Aufbereitung derartiger Katastrophen vor Augen führt, andererseits aber auch die epochenspezifischen Unterschiede vermittelt. Der besondere Reiz der Schau besteht in der räumlichen Zusammenführung von Exponaten, die in ihrer jeweiligen Entstehungszeit Jahrhunderte voneinander getrennt sind. Dabei spannt sich der Bogen der ausgestellten Werke von den Jahren um 1600 bis in die unmittelbare Gegenwart. Die zeitgenössischen Positionen sorgen für eine Verortung des Themas in der Jetztzeit und unterstreichen dessen Aktualität.
Katastrophen sind allgegenwärtig. Pausenlos berichten die Medien über Naturereignisse, politische Umbrüche oder anderweitige Krisenszenarien und greifen für deren Charakterisierung auf den Begriff der Katastrophe zurück: Katastrophen geschehen nicht einfach, sie werden gemacht. Erst in der Rezeption, in der aktiven Auseinandersetzung mit derart einschneidenden Begebenheiten erhalten sie ihre Kontur und offenbaren ihr charakteristisches Gesicht. Jedes Zeitalter macht sich seine Katastrophen und definiert diejenigen Kriterien neu, nach denen bestimmte Ereignisse erst als solche etikettiert werden können. Diese grundlegenden Bestimmungen bilden die Basis des Ausstellungsprojekts.
Zu sehen sind unter anderem Werke von Wenzel Hollar (1607–1677), Jan Asselijn (1610–1652), Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Caspar David Friedrich (1774–1840), Théodore Géricault (1791–1824), John Martin (1789–1854), Martin Kippenberger (1953–1997), Christian Jankowski (*1968) und Julius von Bismarck (*1983).