Workshop und Gespräch: Ideas are Motion

29. Oktober 2010 / Dialog, Workshop

Ideas are motion, the Poster as Travel Experiment

Workshop und Gespräch zum Posterprojekt mit Markús pór Andrésson

Teilnehmer des Instituts für Raumexperimente

Ideas Are Motion: The Poster as an Experiment in Travel ist ein prismatisch strukturiertes Projekt, das die Erfahrungen einer Klassenreise reflektiert: Prozesse eines individuellen künstlerischen Projektes, Prozesse kollektiven Arbeitens, Prozesse des Erspürens eines Ortes, Prozesse des Ausstellungsmachens an diesem Ort.

Ideas Are Motion findet statt in:

(1) Zagreb, Kroatien (2) Japan (3) Island.

Das Institut für Raumexperimente reiste Februar bis März 2010 nach Kanazawa, Kyoto und Tokyo. Ideas Are Motion bringt die Erfahrungen dieser Reise als Teil der Ausstellung Berlin 2000-2011: Playing amongst the Ruins im MOT, Museum of Contemporary Art Tokyo vom 29.10.2011 – 9.1.2012 nach Japan zurück.

Einige Poster sind Skizzen, einige präzise Statements, andere sind Träume oder persönliche Verformungen. Sie sind autonome Projekte, die in Bälde realisieren werden, an anderen Orten bereits realisiert sind oder Vorschläge für die Zukunft. Metaphorisch und tatsächlich ist jedes Poster eine Momentaufnahme eines Ideenstromes.

Jeder Ort ist durchzogen von räumlichen Verhältnissen, die Bewegungen von und Gefühle für Maßstab, Geschwindigkeit, Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsspanne, Richtung und Entfernung einschließen. Poster sind Vehikel urbaner Kommunikation, in denen sich diese Verhältnisse materialisieren. Poster mobilisieren vielfältige Wahrnehmungsräume. Die Promiskuität dieser Zeichen im öffentlichen Raum beeinflusst unser Verhalten. Wir halten an, lesen, denken nach, reflektieren und ändern unsere Pläne. Urbane Zeichen werden choreographiert entsprechend unserer Bewegungsmuster, können aber andererseits auch helfen, jene Bewegungen zu koordinieren.

Poster sind Spiegel, die eine Annäherung, eine Ankunft, ein Passieren markieren. Poster reflektieren die psychologischen Beziehungsmuster unserer Gesellschaften zu Dingen, die wir persönlich attraktiv finden, mögen oder auch meiden. Poster bieten sich an als Medium einer unkonventionelleren Begegnung mit Kunst und als formale Möglichkeit, die vollständige Kommerzialisierung unserer öffentlichen Räume zu unterlaufen. Dabei können die unterschiedlichsten Kunstprojekte entstehen, ohne dass der künstlerische Inhalt festgelegt wäre.

Das Posterprojekt macht den konzeptuellen Akt zur Kunst. Dieser Akt der Umsetzung demonstriert wie Denkprozesse mit sich verändernden Ideen rückgekoppelt sind und diese Ideen Handlungen beeinflussen, die Veränderungen in der Welt bewirken.